Aschermittwoch

Zeit der Besinnung

Ein Aschenkreuz auf der Stirn – das erlebt man unter Evangelischen selten. Und trotzdem leitet auch in den lutherischen Kirchen der Aschermittwoch die Passionszeit ein, eine Zeit der Einkehr und der Besinnung auf das Leiden Jesu Christi.

In wenigen Gemeinden findet an diesem Tag ein Gottesdienst statt, der auf die Passions- und Fastenzeit einstimmt. Er ruft zu einem Fasten auf, das nach Gottes Willen ist, das leise und beharrlich nach einem Leben fragt, das Gott gefällt. Auch wenn es oft mit der Sehnsucht nach Veränderung, nach einem „reinen Herz“ einhergeht, muss ein solches Fasten nicht ernst und traurig sein. Dass Verzicht zum Wesentlichen führen kann, erfahren diejenigen, die in der Passionszeit lieb gewordene Gewohnheiten aufgeben. Die bundesweite Fastenaktion der Evangelischen Kirche "7 Wochen Ohne", die am Aschermittwoch eröffnet wird, ermuntert dazu, in der Passionszeit bewusster zu leben.

46 Tage sind es von Aschermittwoch bis Ostern – gefastet wird traditionell aber nur an 40 Tagen. Die Sonntage sind als Freudentage ausgenommen. 40 symbolisiert in der Bibel Zeiten der Bewährung, der Buße und der Läuterung. 40 Tage und Nächte währte die Sintflut, solange hielt sich auch Mose auf dem Sinai auf und in diesem Zeitraum wanderte Elia zum Horeb. 40 Tage war die Frist, die Ninive bis zum Untergang eingeräumt wurde und 40 Tage und Nächte betrug der Aufenthalt Jesu in der Wüste, während er versucht wurde. Ganze 40 Jahre wanderte Israel durch die Wüste, bis es das Gelobte Land erreichte. Mein Fastenvorhaben in diesem Jahr: Alkohol? Schokolade? Fleisch? Oder etwas ganz anderes?

Quelle: Kirchenjahr evangelisch